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Neuer Leitfaden „Einfach laden ohne Hindernisse“ zeigt, wie Ladeinfrastruktur barrierefrei wird

Grafik von einer Situation an einer Ladestation. Eine Frau im Rollstuhl steckt das Kabel einer Ladestation in ihr Auto. Im Hintergrund steht ein Mann, der gerade mit Einkäufen zurück zum Auto kommt und telefoniert.

[Berlin – 19.04.2023] – Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH heute den Leitfaden „Einfach Laden ohne Hindernisse: Anforderungen an barrierefreie Ladeinfrastruktur“ veröffentlicht. Dieser ist in Zusammenarbeit mit dem Verein Sozialhelden e.V. erarbeitet worden und zeigt, wie das Laden von Elektroautos barrierefrei gestaltet werden kann. Der Leitfaden beschreibt Anforderungen an eine barrierefreie Ladeeinrichtung und ihr Umfeld. So sollen insbesondere Menschen mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zur Elektromobilität erhalten.

Zum einen soll der Leitfaden im Bereich barrierefreier Ladeinfrastruktur eine Orientierung für Anwender bieten. Zum anderen dient der Leitfaden als Grundlage für einen Normungsprozess, der im Rahmen der DIN unter breiter Beteiligung relevanter Akteure stattfinden wird.

Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur: „Ladeinfrastruktur muss sich zuallererst an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer orientieren. Das heißt für uns auch: sie darf niemanden ausschließen. Mit dem neuen Leitfaden zeigen wir, wie Laden möglichst barrierefrei gestaltet werden kann. Denn auch Menschen mit Behinderungen sollen die Elektromobilität und die dazugehörige Ladeinfrastruktur in Deutschland bequem und sicher nutzen können. Ich freue mich, dass wir mit dem im Auftrag des BMDV erstellten Leitfaden einen großen Schritt hin zu mehr barrierefreier Ladeinfrastruktur machen.“

Raúl Krauthausen, Gründer und Vorstand des Vereins Sozialhelden e.V. und Inklusions-Aktivist: “Dass der Leitfaden auch Anforderungen für blinde Menschen definiert, zeigt, dass es bei diesem wichtigen Infrastrukturprojekt gelungen ist, barrierefreie Mobilität über die Bordsteinkante hinaus zu denken. Ein Leitfaden allein macht die Infrastruktur allerdings noch nicht barrierefrei. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass sowohl Städte und Kommunen als auch Hersteller und Betreiber die Anforderungen umsetzen.”

Während der Erarbeitung des Leitfadens wurde zunächst eine Markterkundung vorhandener Produkte sowie bestehender oder in Vorbereitung befindlicher Regelungen in Bezug auf Barrierefreiheit und E-Mobilität durchgeführt. Es folgten eine Fokusgruppenbefragung von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen sowie Vor-Ort-Tests mit Blick auf den gesamten Prozess beim Laden – von der Suche nach Ladeinfrastruktur bis hin zum Bezahlen und Kontaktversuchen der Service-Hotlines. Zudem wurden qualitative Interviews zu individuellen Bedürfnissen und eine Online-Befragung durchgeführt. Relevante Akteure wie Ladeinfrastrukturbetreiber und -hersteller wurden dabei in Workshops einbezogen. Für die Entwicklung der technischen Anforderungen diente die DIN 18040-3, die sich auf barrierefreies Bauen im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum bezieht, als Grundlage. Deren Vorgaben finden auch heute bereits Berücksichtigung in den Förderprogrammen des BMDV für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur sowie im Rahmen der Ausschreibung für das Deutschlandnetz.

Die Veröffentlichung des Leitfadens „Einfach laden ohne Hindernisse“ zielt auch auf die Umsetzung des „Masterplans Ladeinfrastruktur II“, der im Oktober 2022 im Bundeskabinett als Fahrplan der Bundesregierung für den Ladeinfrastrukturausbau beschlossen wurde. Die Maßnahme 39 „Barrierefreier Zugang zur Ladeinfrastruktur“ sieht vor, dass das BMDV unter Einbeziehung relevanter Akteure technische Anforderungen entwickelt, um auch Menschen mit Behinderungen die Nutzung der Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.

Weitere Informationen

PDF zum Leitfaden: Einfach laden ohne Hindernisse

Ansprechpartner*innen für Medienanfragen:

Simone Katter, Leitung Kommunikation bei den Sozialheld*innen,
simone@sozialhelden.de, +49 (0)177-8790635

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Tapferkeit, Leid und Heldentum: Wie Sie Klischees beim Schreiben über Behinderung vermeiden

Über die Sozialheld*innen

Die Sozialheld*innen arbeiten seit über 15 Jahren an Lösungen für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit. Als Expert*innen in eigener Sache starten sie politische Kampagnen, entwickeln Apps und Technologien und geben ihr Wissen an Unternehmen und Organisationen weiter. So treibt der Berliner Verein das Disability Mainstreaming voran. Dafür wurden die Sozialheld*innen unter anderem mit dem Deutschen Engagementpreis,  dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis, dem Deutschen Bürgerpreis und dem Smart Accessibility Award ausgezeichnet. Gründer des Vereins ist der bekannte Inklusions-Aktivist Raul Krauthausen, der für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Mehr über den Sozialhelden e.V. erfahren Sie hier: www.sozialhelden.de

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OH!? 😳

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HA! 🕵️

Das Thema geht uns alle an. Nicht nur die 9,6 Millionen derzeit in in Deutschland lebenden Menschen mit einer Behinderung, was 11,7 Prozent der Bevölkerung sind. Egal ob du dazu oder noch nicht dazu gehörst, wir sollten und können uns alle gegenseitig unterstützen. Einfach mal (mit)machen!