
JOBinklusive

Wer an Werkstätten für Menschen mit Behinderungen denkt, hat oft ein positives Bild im Kopf: Ein sicherer Ort, an dem Menschen eine Aufgabe finden, wenn ihnen der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. Was viele aber nicht wissen: Die Beschäftigten dort verdienen im Schnitt nur rund 1,35 Euro pro Stunde – und das bei bis zu 35 Arbeitsstunden pro Woche (Bundesministerium für Justiz).
Werkstätten: Gut gemeint – aber fair? ♿💶
Das bedeutet, dass über 320.000 behinderte Menschen ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten können und dauerhaft auf staatliche Leistungen angewiesen sind. Besonders alarmierend: Etwa 21 % der Werkstattbeschäftigten sind Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die nicht selten gut ausgebildet sind oder bereits auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gearbeitet haben (Bundesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen e.V. 2020). Obwohl sie mit passender Unterstützung gute Chancen auf eine reguläre Beschäftigung hätten, landen sie oft in Werkstätten – und finden nur sehr selten wieder hinaus. Denn weniger als 1 % aller Werkstattbeschäftigten schaffen den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt, obwohl das eigentlich das Ziel der Werkstätten sein sollte.



JOBinklusive: Gemeinsam für echte Inklusion! ⚖️
Genau deshalb haben wir Sozialheld*innen das Projekt JOBinklusive ins Leben gerufen. Unser Ziel: Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können – und zwar ohne Umwege über Sondereinrichtungen, die ihnen kaum Perspektiven eröffnen.
Trotz zahlreicher Pilotprojekte, Sensibilisierungskampagnen und politischen Debatten bleiben Menschen mit Behinderungen beim Thema Arbeit immer noch außen vor. Die Arbeitslosenquote ist für sie doppelt so hoch wie für Menschen ohne Behinderungen. Rund 300.000 Menschen mit Behinderungen arbeiten in Behindertenwerkstätten und erhalten dafür ein Taschengeld.
Warum ist das so? Viele Arbeitgeber*innen haben Berührungsängste oder Vorurteile. Gleichzeitig mangelt es oft an geeigneter beruflicher Qualifikation für Menschen mit Behinderungen, denn sie werden häufig in Sondereinrichtungen beschult und erwerben dort nicht die nötigen Kompetenzen für den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Wir bringen Bewegung in den Arbeitsmarkt! 🚀
JOBinklusive, gefördert von der SKala-Initiative, will diese Strukturen aufbrechen und das Thema „Arbeit und Behinderung“ aus der Wohlfahrtsecke holen und in den Mainstream bringen. Dazu bieten wir:
- Beratung für Unternehmen und NGOs, damit sie lernen, Inklusion wirklich umzusetzen.
- Hintergrundwissen zu Systemen wie den Behindertenwerkstätten – damit klar wird, wo die Probleme liegen und wie man sie beheben kann.
- Vernetzung von Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um gemeinsam Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
Zusammen mit Job-Plattformen tüfteln wir an Lösungen, wie Arbeitgeber*innen offener für die Einstellung von Mitarbeitenden mit Behinderungen werden. Zudem veranstalten wir regelmäßig Runde Tische, zu denen wir Expertinnen einladen, um konkrete Wege in Richtung inklusiver Arbeitsmarkt zu finden.
So machen wir deutlich: Menschen mit Behinderungen gehören in die Mitte der Gesellschaft – und nicht in Sonderwelten, in denen sie nur schwer wieder herausfinden. „Einfach mal machen“ heißt für uns: Reden wir nicht nur über Inklusion, sondern setzen sie gemeinsam um!
Du willst mehr erfahren oder selbst aktiv werden? Melde dich bei uns oder stöbere in unseren Projekten. Zusammen schaffen wir echte Barrierefreiheit – auch auf dem Arbeitsmarkt!