
Leidmedien.de

„Raúl Krauthausen leidet an Glasknochen und ist an den Rollstuhl gefesselt.“ 🙄 Solche Formulierungen begegnen uns immer wieder und prägen das Bild, das viele Menschen von Behinderungen haben. Sie vermitteln den Eindruck, dass betroffene Personen ununterbrochen „leiden“ – tatsächlich sind es jedoch oft eher Barrieren und Diskriminierungen, die behinderten Menschen das Leben schwer machen, nicht ihr körperlicher Zustand.
Mit Leidmedien.de zu mehr Augenhöhe 🎙️
Um genau hier anzusetzen und den Fokus in der Berichterstattung von der Diagnose hin zum Menschen zu verlagern, haben wir 2012 Leidmedien.de ins Leben gerufen. Unsere Webseite bietet Journalist*innen praktische Tipps, wie sie inklusiv und respektvoll berichten können – auf Augenhöhe statt von oben herab.
Seitdem beraten und schulen wir Medien aller Art: von Tageszeitungen über öffentlich-rechtliche bis hin zu privaten TV-Sendern. Auch im fiktionalen Bereich wollen wir eine klischeefreie Darstellung von behinderten Figuren vorantreiben – und zwar am liebsten gleich mit authentischen Besetzungen. So haben wir zum Beispiel das Drehbuch des Kinofilms „Die Goldfische“ und Folgen von „SOKO Stuttgart“ oder den „Pfefferkörnern“ beratend begleitet. Bei Castings, Interviews und unserer Reihe „Leidmedien im Gespräch“ holen wir alle an einen Tisch: Schauspieler*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen– mit und ohne Behinderung.
Diversität in Redaktionen? Unbedingt! 🗞️✊
Mittlerweile haben wir unser Engagement erweitert und setzen uns für noch mehr Vielfalt in Redaktionen ein. Ein Beispiel dafür ist unser jährliches Recherchestipendium für Journalist*innen mit Behinderung in der Kategorie „Konstruktiver Journalismus“.
Die entstandenen Beiträge führen wir auf unserem Online-Magazin und Podcast „Die Neue Norm“ weiter – dort berichten wir über Themen, die bewegen, und stärken damit die Perspektiven von Menschen mit Behinderungen in der medialen Öffentlichkeit.






Berührungsängste abbauen, Dialog fördern 🤝
Mit Leidmedien.de wollen wir Medienschaffende ermutigen, inklusiver zu denken und kompetenter zu berichten. Wir geben Tipps zu Formulierungen, bieten Perspektivwechsel und zeigen Beispiele für eine Berichterstattung, die weder Mitleid noch Sensationslust bedient. Denn es braucht weniger Angst vor dem „falschen“ Wort, dafür mehr Offenheit im direkten Gespräch.
Wir tauschen uns mit Expert*innen und Betroffenen aus, reagieren auf problematische Darstellungen in den Medien und sind überzeugt: Berührungsängste kann man nur durch Begegnungen und ehrlichen Dialog abbauen.
Wer dahinter steckt ✏️
Leidmedien besteht aus einem Team aus Medienschaffenden mit und ohne Behinderungen, sowie einer Vielzahl von Autor*innen, die ihre Perspektiven darstellen.
Wenn du mehr erfahren willst, schau gerne auf unserer Webseite vorbei – wir freuen uns auf den Austausch!

Nominiert für den Grimme Online Award 2013